Weit weniger spektakulär als ein Brandeinsatz mit Blaulicht und Martinshorn ist der vorbeugende Brandschutz. Deshalb wird seine Bedeutung oft unterschätzt. Dabei ist Vorbeugen allemal besser (und auch billiger) als Löschen.
Wer ein Bürogebäude oder Krankenhaus bauen will, eine Schule oder eine Gaststätte, kurz: ein sogenanntes "Objekt besonderer Art oder Nutzung", muss die Feuerwehr zu Rate ziehen. Die Experten des vorbeugenden Brandschutzes achten darauf, dass Brandabschnitte gebildet werden und die Rettungswege ausreichen. Sie stellen Anforderungen an die Beschaffenheit der Wände und Decken, fordern Brandschutztüren, Brandmeldeanlagen und Feuerwehrzufahrten. Auch die Löschwasserversorgung wird von Ihnen begutachtet.
Der vorbeugende Brandschutz beschränkt sich aber nicht auf eine einmalige Prüfung. In regelmäßigen Abständen decken "Brandschauer" kleine und größere Mängel auf, die seit der Inbetriebnahme oder der letzten Brandschau aufgetaucht sind und sorgen für Abhilfe. In Schulungen werden Betreiber und Angestellte außerdem auf spezifische Gefahren hingewiesen und erhalten Tipps zur Schadenverhütung und Brandbekämpfung.
Neben der Kenntnis zahlreicher Rechts- und Bauvorschriften ist also auch der fundierte Sachverstand des Feuerwehrbeamten gefragt, der aus Erfahrung weiß, "wie der Hase läuft".
Relativ neue Instrumente der Brandvorbeugung sind Brandschutzerziehung und- aufklärung bereits im Vorschulalter und in der Grundschule. Kinder lernen hier den richtigen Umgang mit Zündmitteln, das richtige Verhalten im Brandfall und die Alarmierung der Feuerwehr über das Telefon. Malbücher und Broschüren helfen, die Unterrichtsinhalte aufzuarbeiten und im Gedächtnis zu behalten.